Hintergrund

Luftbild Projekt am BahnhofDragomir Stadtplanung
Das Planungsgebiet umfasst insgesamt eine Größe von ca. 12,6 ha und wird im Osten durch die Bahnlinie, im Süden durch die Eschen- und Wildapfelstraße, im Westen durch den zentralen Grünzug und den Lindenring sowie im Norden durch die Waldstraße begrenzt.

Architekturbüros entwerfen zukunftsweisende Konzepte für die Entwicklung eines neuen Quartiers am Bahnhof

Die beiden Einkaufspassagen am Lindenring sind sichtlich in die Jahre gekommen. Leerstand und Modernisierungsbedarf lassen das Gebiet nicht gerade einladend wirken. Durch die geplante Verlagerung des Bäckereiversorgers BÄKO bietet sich nun die Möglichkeit, das ganze Quartier zwischen Eschenstraße, S-Bahnlinie, Lindenring und Waldstraße – ergänzt um die nahezu leerstehende Lindenpassage neu zu überplanen.

Die Gemeinde hat auf Grundlage der Ergebnisse des Integrierten Sozialen Entwicklungskonzeptes (ISEK) bereits Leitlinien für das künftige Quartier formuliert: Attraktive Freiflächen und ein lebendiger Nutzungsmix sollen das Gebiet westlich des Bahnhofs künftig prägen. Neben der Schaffung von Gewerbeflächen und Wohnraum soll insbesondere auch eine verbesserte Aufenthaltsqualität dazu führen, dass ein neues, attraktives Quartier entsteht, in dem sich Taufkirchnerinnen und Taufkirchner wohlfühlen.

Verschiedene Entwürfe sollen Spielraum aufzeigen

Um die beste planerische Lösung zu finden, hatte die Gemeinde Taufkirchen drei renommierte Münchner Architekturbüros mit der Ausarbeitung möglicher Ideen für die Quartiersentwicklung beauftragt. Mit dem „Quartier am Bahnhof” soll ein Ortsteil der kurzen Wege entstehen, der architektonisch, konzeptionell und ökologisch den Ansprüchen zukunftsfähiger Gewerbe- und Wohngebiete gerecht wird. Aspekte der klimagerechten Stadt sollen durch zeitgemäße Verkehrskonzepte, klimaneutrale Energielösungen, ein gesundes Mikroklima und klimaresiliente Grünplanung besondere Beachtung finden. Neben grünen Freiflächen, die ein ansprechendes Erscheinungsbild schaffen, wird ein Nutzungsmix aus Gewerbe, Einzelhandel, Wohnen, Sozialem und Kultur angestrebt.

Ein Areal, ein Ziel, viele Möglichkeiten. Um verschiedene Ansätze für das prominent gelegene Planungsgebiet zu erhalten, wurden von der Gemeinde im Oktober 2021 zeitgleich drei Architekturbüros mit der gleichen Aufgabenbeschreibung aufgefordert, ein Plangutachten mit ihren Ideen abzuliefern. Alle drei Büros sind für ihre Expertise bekannt. Während das Büro Kehrbaum derzeit mit Ortsentwicklungen in Starnberg (moosaik) und Geretsried viel positive Resonanz erhält, kennt man steidle Architekten unter anderem von der gelungenen Konversion am Ostbahnhof (Werksviertel Mitte) als auch von dem Umbau der ehemaligen Messe im Münchner Westend zu einem Wohn- und Geschäftsquartier, während HENN Architekten aktuell gleich mit mehreren prominenten Bauwerken von sich reden machen (Gasteig, Klinikum Großhadern). Die drei Büros hatten rund drei Monate Zeit, ihre städtebaulichen Konzepte auszuarbeiten.

 

Bürgermeister Sander vor der LindenpassageMarcus Schlaf
Bürgermeister Sander steht vor der Lindenpassage

„Mit der Mehrfachbeauftragung wollen wir verschiedene Perspektiven für die Entwicklung des Areals kennenlernen und vergleichen”, erklärt Bürgermeister Ullrich Sander. „Das Areal bietet eine historische Chance für einen Neuanfang. Durch die übersichtliche Eigentümerstruktur können hier zukunftsweisende Konzepte in die Umsetzung kommen, von denen ganz Taufkirchen profitiert”, stellt Sander in Aussicht.

Bereits im Vorfeld der Planungen stimmte sich die Gemeinde mit den beiden großen Grundstückseigentümern ab, der Bäckerei Genossenschaft BÄKO München Altbayern und Schwaben eG sowie dem Grünwalder Projektentwickler Rock Capital.

Luftbild BÄKOMarcus Schlaf
Die Firma Bäko mit der Drohne aus der Luft fotografiert

Derzeit prägen Lieferverkehr und die Fabrikhalle den Norden des Areals. Durch einen Umzug entstünde Raum für eine Nutzung, die dem Standort angemessen ist. Foto: Marcus Schlaf

Das sind die nächsten Meilensteine des Projekts

Mit der Entscheidung des Gemeinderat ist das Projekt nun bereit für die nächsten Schritte: Zunächst soll der favorisierte Entwurf im Zuge einer Rahmenplanung verfeinert und konkretisiert werden. Dabei erhält die Öffentlichkeit neben Eigentümer*innen, Investor*innen und Politik die Gelegenheit zur Teilhabe am Prozess. 

Am 07.04.2022 ist eine erste Bürgerinformations-Veranstaltung geplant. Interessierte sollen so die Möglichkeit haben, den Prozess zu verfolgen und eigene Ideen einzubringen. Dabei legt die Gemeinde Taufkirchen größten Wert auf transparente Kommunikation.